Psychotherapie beinhaltet das Bemühen, psychische Leiden und Störungen zu vermindern oder aufzulösen. Sie umfasst eine persönliche Beziehung zwischen dem Psychotherapeuten und dem Patienten. Freiwilligkeit, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen, ist in der Regel eine Voraussetzung. Der Hilfesuchende kann sich grundsätzlich auf die Schweigepflicht verlassen.
Jeder Mensch ist immer wieder lebensgeschichtlichen Belastungen und Notsituationen ausgeliefert. Die Einen haben „im Wegstecken“ ein „dickeres Fell“, die Anderen sind „zarter besaitet“. Die Ausgestaltungen von schwer erträglichen Belastungen werden Symptome genannt. Sie manifestieren sich nach innen und außen, werden von sich selbst oder der Umgebung wahrgenommen.
Symptome sind zum Beispiel: körperliches Schmerzerleben, aggressives oder gar regel- bzw. gesetzeswidriges Verhalten zum Schaden von Sachen und Menschen, autoaggressive Handlungen wie Ritzen bis hin zu Suizidgedanken/ -versuch, pessimistische Gedanken über sich, Andere und die Zukunft, Antriebslosigkeit, Angstgedanken, Verlust- und Trennungsängste, Suchtverhalten, Konzentrationsprobleme und Unruhe.
Die hier praktizierte Psychotherapie arbeitet nicht an den Symptomen, sondern mit den „Wurzeln“ bzw. den tieferliegenden Ursachen für die Symptomatik. Diese Ursachen sind in der Regel in frühen kindlichen Schicksalschlägen (zum Beispiel Trennungs- und Verlust-Erfahrungen) begründet.
Der Mensch wird verstanden als geschichtlich gewachsen und in sein Umfeld eingebettet. Er ist von seinem Grunde her liebenswert und liebensfähig, aber eben durch das Erlebte beeinträchtigt und bisweilen zerstörerisch geworden.
Es gilt den Hilfesuchenden unabhängig von Alter, Bildung, eigener Geschlechtsdefinition und sexueller Neigung, kultureller Herkunft und Religionszugehörigkeit, wohlwollend und wertfrei, ohne Verurteilung und Bewertung seines Verhaltens und seiner Person, auf seinem Weg der Veränderung in Übereinstimmung mit den humanistischen Wertvorstellungen der Gesellschaft zu unterstützen.
Dem Psychotherapeuten obliegt die Aufgabe, den Patienten durch Impulse und Austausch zu unterstützen, sich seines Denkens, Fühlens und Verhaltens bewusster zu werden. Ziel ist, Möglichkeiten zu entwickeln, mit sich und dem Umfeld in hohem Maße in Übereinstimmung zu leben. Um in einer Bildsprache zu sprechen, gilt die Blume, die brach liegt und sich nicht in ihrer Schönheit entfalten kann, mit Sonne und Wasser samt Stabilisierungshilfe zu fördern.
Nicht nur die Auflösung der krankheitswertigen Symptomatik, sondern die Entwicklung zur umfassenden Zufriedenheit, der Erfolg in der Gesellschaft und die Bewusstheit , Teil der Natur zu sein, sind das Ziel der Psychotherapie.
Auf ein Letztes:
Psychotherapie heißt für mich, Menschen professionell zu begleiten: mal tue ich dies einfühlsam unterstützend, bisweilen konfrontativ, manchmal solidarisch oder mit Witz und Humor – immer bemüht um Wertneutralität, Respekt und Wertschätzung.
Die psychotherapeutische Beziehung zwischen dem Hilfe-Suchenden und mir als Psychotherapeut ist immens wichtig – als Diagnose- und Lernfeld.
Auch in unserer Beziehung wiederholt der Suchende (unbewusst) sein ihn beeinträchtigendes Verhalten, das ihn ursprünglich zu mir führte. Und im Kontakt mit mir gilt es, dieses „eingefahrene Verhalten“ bewusst kennen zulernen und bei Interesse zu verändern. So ist es mir wichtig, dass er lernt, sich auch im Kontakt mit mir „neu zu verhalten“, d. h. sich traut, Unzufriedenheit und Verärgerung, Angst oder Trauer etc. mir gegenüber zu äußern – statt wie im bisherigen Leben „in sich reinzufressen“.
Wer Interesse an einem persönlichen Kontakt hat, kann sich telefonisch zu meinen Sprechzeiten an mich wenden. Vielen Dank, thank you & obrigado!
Georg Krämer–Steinecke